1988, die schmale Texanerin Michell Shocked betritt die Bühne und zaubert eine Platte mit folkigen Protestsongs aus dem Hut: „Short, Sharp, Shocked“. Der radiotaugliche Song hieß „Anchorage“, war wohl auch in den Hitparaden. Doch auch die anderen Songs der Platte waren gut komponierte kleine Geschichten: „Memories of East Texas“ ein melancholisches Lied über die Highways, „V.F.D.“ ein Lied über einen Kinderstreich, der aus dem Ruder läuft und ein Feld in Brand setzt. Der letzte Song, ein hidden track, „Fogtown“ zeigt die anderen Wurzeln der Michelle Shocked, der Punkrock, aufgenommen mit DMC in voller Lautstärke.
Der mit Abstand beste Song der Platte war „Graffiti Limbo“: Hier setzt Michelle Shocked dem Graffiti Künstler Michael Stuart, der im Polizeigewahrsam umkommt, ein Denkmal. Hier singt sie sich im Stil des frühen Bob Dylans all ihren Zorn über die korrupte gewalttätige und rassistische Polizei von der Seele, ein zeitloser Protestsong, der bis heute nachwirkt, denn Polizeigewalt gegen Schwarze ist aktueller denn je in den USA. Michelle Shocked hat deutliche gemacht, auf welcher Seite sie steht.
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